Elternstreit

A, B, C und D in verschiedenen Positionen: Die Hände vor die Augen gepresst, ein Puzzle lösend, eine Puppe kämmend, mit einem Feuerzeug spielend. Im Hintergrund die Eltern, Streitpantomime in Zeitlupe mit Wut- und Schmerzgeräuschen: Sie hassen sich, versuchen sich gegenseitig wehzutun, sich gegenseitig hässlich zu machen
A: Jetzt scheiden sie sich.
D: Wahrscheinlich bin ich daran schuld. Oder auch nicht.
B: In meinem Zimmer werde ich sie trotzdem hören können.
C: Ich schaue auf meine Armbanduhr. Mein Vater hat sie mir geschenkt.
D: Ich werde nie vor den Augen meines Kindes streiten.
A: Mein Vater erinnert mich gerade an meinen Deutschlehrer. Der sieht auch aus wie ein Walross und läuft immer so rot im Gesicht an.
B: Haben sie sich vorher auch schon gestritten?
C: Warum wehrt sie sich eigentlich nicht?
D: Wohin soll ich gehen?
B: Aufhören sollen sie. Nichts anderes.
C: „Geh mir aus den Augen!“ schreit mein Vater.
A: Ich hätte nicht gedacht, dass mein Vater so ein Monster sein könnte.
B: Warum schaue ich mir das überhaupt an?
D: Am besten gehe ich zu niemandem.
C: Ins Kinderheim.
D: Oder ausreißen.
B: Wie fremd sie mir jetzt doch vorkommen!
A: Meine Mutter bewegt sich nicht.
C: Ich gehe an meinen Eltern vorbei. Mein Vater hört auf zu brüllen und schaut mir hinterher. Auch meine Mutter schaut traurig hoch. Aber niemand hält mich auf. Niemand hindert mich daran, zu gehen. Ich verlasse das Haus.